Claudia Herrmann schrieb am 07.03.2017 - 19:07 Uhr
Fasnet 2017
Zwei Franken fahrn an d Bodensee,
um d Fasnet zu erleben.
Heit obend is der Butzenlauf,
jo mei, des wird was geben.
Schnell ab ins Häs und los auf d Gasse,
dass mir die Seegeister ned verpasse.
Bald kumme ali oumaschiert
mit ihren Masken unds Gsicht verschmiert.
Die Ulli und Christine erkenne uns wieder,
scho hen mer en Orde an unsrem Mieder.
Mer drückt sich fest , die Freude war groß ,
wie bring mer die nur wieder los ?
So hen mers kenneglernt die Bande
im Süden Badens , also ganz am Rande;
hart an der Grenze zur Zivilisation,
man sieht das schweizer Ufer schon.
Der Dunnersdich war wunderbar ,
das Wetter schee, wie jedes Jahr.
Freitag / Samstag , die gleichen Lieder
ein Gott, was sin die Badner bieder !
Ach wie schön ists da in Franken,
wir müssen unsrem Schöpfer danken !
Bei uns braucht a Fischerin kon Schwan,
mir fahre mit Motor den Kahn.
Auch hat die Katz bei uns a Fell,
weil hoorig sin mer selber, gell !
Un an Rattegiggel, wo in d Rucksack nei seicht,
könnt ihr selber bhalte und zwar gleich.
In Franken, also bei uns wird a net gleckt,
nur dass mer waß, wie a badischs Arschloch schmeckt.
Am Sonntag warten alle Leit
auf den Umzug, denn es wird jetzt Zeit.
Nach langem Warten , s wor kurz nach drei
marschiern die Seegeister vorbei.
Als Gruppe 46 dann
das Volk sich nicht mehr halten kann.
Ho Narro hen alli plärrt,
der Kunibert wird durch dGasse zerrt.
Es gibt Konfetti und was zum Schlutzen,
wenn dSeegeister ihre Masken putzen.
Der Umzug war dann auch vorbei,
wir kehre bei der Tamara ei.
Die jungen Mäschkerle werdens lernen müssen,
ein viertel Wein is so schön wie küssen.
Beim Ralf mußt singen, dass das badische Meer
ein ganzes großes Weinfass wär.
Der Torsten will den Spunten neihauen,
mer siehts heut noch an den Daumen , den blauen.
Zu später Stund kumme die Zwa auf d Idee,
mir schnappe uns die Franken , oje.
Des ging a weile a ganz gut,
bis das Bürgertröpfle sei Wirkung tut.
Dann hänges beide , bleich und stumm ,
auf dem Gottlieb seinem Hängersofa rum.
Mir hens chauffiert die halbe Nacht
und sicher in d Niederburg gebracht.
Dort sin die beiden dann gestrandet
und nur die Franken sin sicher gelandet.
Der Seegeisterrat und sei Freind,
die hen gar bittre Tränen gweint;
wie welle die die Franken krieche,
wenn svorher scho ihr Fahrgstell verbieche?
Am Montag hemmers in Ruh dann glasse,
weil mit uns Franken is nicht zu spaße !
Erst am Dienstag zur frühen Nacht
sins bei den Schalmeien wieder erwacht.
Der Kunibert , er muß bald leiden,
wenn wir ihn zum See geleiten.
Die Anklageschrift, die war grandios,
jedoch sei Schuld nur halb so groß.
So muß der arme, unschuldge Tropf
in den See , die Maske noch auf seinem Kopf.
Selbst unterm Gwand sei Neopren
macht so a Sach net grad angenehm.
Mit lautem Tusch und Fakelfunken
ist er dann im See verschwunden.
Trotz Zähneklappern und auch Jolen
im November tun wir ihn wieder holen.
Das war der Fasnet schönster Schluß ,
vor allem, wenn man nach Franken muß.
So besprech mer scho auf der Autobahn,
des schaun mer uns nächst Jahr wieder an.
Liebe Grüße und Ho Narro
Claudia und Roland (Sepp)